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Ägyptisierung?

Exponat: Porzellangefäß Cold Crean

Die Pharmazie hat – wie die meisten kulturellen und wissenschaftlichen Errungenschaften – natürlich auch in Ägypten ihre Wurzeln. Seien es die zahlreichen Rezepturen im Papyrus Ebers oder die legendäre Alchemistengestalt des Hermes Trismegistos, immer schon vermutete man die „Altvorderen“ verfügten…

„Im Mörser Ewigkeit“

Exponat: gotischer Mörser

Mit diesen Worten endet Karl Henkells Gedicht „Der Mörser“ – und tatsächlich ist die Assoziation kaum übertrieben. Die ältesten erhaltenen Reibschalen stammen aus der Steinzeit und haben wohl an die 15000 Jahre auf dem Buckel. Bronzemörser gibt es im arabischen…

Pastillen im Milchglas

Exponat: Milchglasgefäß Troch. Kali chlor: 0,1

Trochisci (Mittellatein: Pastillen, Küchelchen) gab es schon im späten Mittelalter, sie bezeichneten dort allgemein eine meist knetbare und teigähnliche Masse, in die der Arzneistoff eingearbeitet wurde. Dies geschah einerseits um leicht verderbliche Substanzen zu schützen, andererseits um die fragwürdige Genießbarkeit…

Geschützter Beifuß

Exponat: Glasflasche ARTEMISIA VULGARIS

Nicht jedes interessante Gefäß muss eine teure Preziose oder uralt sein, auch frühe Industrieprodukte können Charme entfalten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ging in Frankreich die große Zeit der Porzellangefäße zu Ende und das industriell gefertigte Glas wurde modern. Zusammen…

Mordgift oder Rosskur?

Exponat: Holzdose Arsenicum Album

Wir konnten eine interessante Holzdose mit hellroter Fassung erwerben, deren Machart auf das 18. Jahrhundert hindeutet. Die Beschriftung mit dem ungewöhnlichen Banner wirkt auf den ersten Blick neuer, hält aber der Begutachtung durch das Mikroskop stand. Die Signatur „Arsenicum Album“…

Unpotenzierte Hausapotheke

Exponat: Hausapotheke mit kobaltblauen Flaschen

Die Homöopathie wurde von Samuel Hahnemann zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Gegenentwurf zu den bis dato eher drastischen Heilmethoden eingeführt. Ab etwa 1830 kann man von einer nennenswerten Verbreitung in der Bevölkerung sprechen, so dass um diese Zeit wahrscheinlich…

Wappenadler ohne See

Exponat: SOLANUM DULCAMARA

Dieses Standgefäß kann anhand des Bodenstempels relativ genau datiert werden auf 1904-1907, es stammt von Lefebure & Cie aus Paris. Aufgrund der hellblauen Fassung fällt es aus dem Rahmen des Üblichen, man ist versucht hier eine Verbindung zur Société des…

Eierbecher

Exponate: sechs Porzellangefäße

Eine möglicherweise etwas respektlose Bezeichnung für diese ungewöhnlichen Gefäße, aber Größe, Form und Farbe werden damit anschaulich beschrieben. Dem gegenüber weckt „henkellose Amphore“ eher klassizistische Assoziationen, die hier jedoch nicht angebracht sind. Der einfache Dekor und die eher mäßige Porzellanqualität…

Hoffentlich kein Cavadini

Exponat: Mörser Avio

Die italienischen Bronzemörser des 17. Jahrhunderts gehören zu den schönsten Exemplaren ihrer Gattung. Der frühe Barockstil zeichnet sich noch durch sehr klare Grundformen aus und setzt Akzente mit einigen wenigen, aber sehr anspruchsvoll gestalteten Dekorelementen. Diese Ausgewogenheit zeigt sich auch…